Ein pädagogisches Konzept
Die pädagogische Grundlage für den Lehrer ist die Wertschätzung gegenüber dem Lernenden. Mit Flexibilität und Einfühlungsvermögen schafft er einen vertrauten Raum, der den Schüler in seinem Reifungsprozess unterstützt.
Dies beinhaltet die Entwicklung der Stimmfunktion gleichermaßen wie die Persönlichkeitsentwicklung, die Entwicklung kommunikativer Prozesse, als auch die Steigerung einer Lebensqualität. Die inhaltliche Grundlage bildet das funktionale Konzept, welches dem Studierenden Kriterien anbietet, die er methodisch vergleichen und erproben kann.
So entsteht ein wechselseitiger Austausch, der die Zusammenarbeit zwischen Lehrer und Schüler voraussetzt. Der Lehrer respektiert dabei stets den Schüler in seinem Tun und dessen Autonomie. Der Schüler übernimmt Verantwortung für die Gestaltung seines Weges und seinen Fortschritt.
Daraus lassen sich vielfältige pädagogische Kriterien ableiten.
Allgemeine vom Lehrer unterstützte Inhalte, Lern- und Entwicklungsziele im Gesangunterricht sind:
- Spaß an der Phonation als Basis des Singens
- das Bedürfnis zu experimentieren und zu lernen
- die Neugier des Sängers auf sein Instrument, d.h. auf seinen Körper in den Funktionszusammenhängen
- realistische Stimmbewertungskriterien, basierend auf der Stimmfunktion und deren Zusammenhänge
- ein mentalen Konzept des Singens
- Selbstakzeptanz, basierend auf einem realistischen Selbstbild
- Geduld mit sich selbst und Liebe zu sich
- Vertrauen in seinen Instinkt
- Vertrauen in sein eigenes Instrument – in sich selbst
- natürliche Musikalität bzw. musikalische Intuition
- Selbstausdruck
- eigene Ästhetik
- eigene Identität
- Aufführungskriterien, basierend auf Sachkenntnissen
- Unabhängigkeit vom Lehrer
Der Lehrer sollte Folgendes in sich entdecken und entwickeln:
- Wertschätzung und Geduld, basierend auf Akzeptanz für sich und seine Studierenden
- den Spaß an Phonation als Basis für den Unterricht
- die Neugier auf die Stimme und die Liebe zum menschlichen Instrument
- das Bedürfnis zu experimentieren und zu lernen
- das Bedürfnis seine Lehrfähigkeit ständig zu verbessern,
- Stimmbewertungskriterien, basierend auf der Stimmfunktion
- die Entwicklung von funktional orientiertem Hören, Sehen und Mitempfinden
- ein mentales Konzept von Singen als akustisches Ergebnis eines lebendigen Instrumentes
- Selbstakzeptanz, basierend auf einem realistischen Selbstbild
- natürliche Musikalität, bzw. musikalische Intuition
- Vertrauen in den eigenen Instinkt
- Selbstausdruck und das Bedürfnis mit anderen über die Stimmfunktion und die Ausführung im Beruf zu kommunizieren,
- eine ästhetische Basis, die alle Aspekte der Musik (und Kunst im Allgemeinen) umfasst
- Selbstidentität
- Aufführungsbewertungskriterien basierend auf dem Verständnis der komplexen Struktur des lebendigen Instrumentes.